Nezahat Xuereb

(sie/ihr)

Wie bist du zu den Themen Antidiskriminierung & Diversity gekommen?

Das ungerechte System hat mich dahin geführt. Die Geschichte meiner Vorfahren und meiner Familie ist von Unterdrückung geprägt, so dass ich schon sehr früh entschieden habe, dass ich meine gesamte Kraft (Lohnarbeit/Ehrenamt/Aktivismus…) für soziale Gerechtigkeit einsetzen möchte. Also fing ich direkt nach dem Studium an, für entwicklungspolitische NGOs zu arbeiten. Das habe ich mehr als zehn Jahre gemacht ‒ vor allem im Fundraising und zunehmend auch im Antidiskriminierungsbereich. Ich spürte eine wachsende Distanz und nahm dem Sektor gegenüber eine immer stärker werdende kritische Haltung ein. 2021 habe ich das BI*PoC Netzwerk in entwicklungspolitischen NGOs gegründet (www.bipoc-in-ngos.de) ‒ heute sind wir mehr als 150 Mitglieder. 

Seit ein paar Jahren bin ich ausschließlich freiberuflich als zertifizierte Empowerment- und Antidiskriminierungs-trainerin tätig.

Was macht deine Arbeit aus?

Mir ist eine machtkritische Auseinandersetzung, in der wir es schaffen, uns schwierigen Fragen zu stellen, vielleicht sogar streiten und dabei versuchen, in Verbindung miteinander zu bleiben, ein großes Anliegen.

Hierbei liegt mein Fokus bei den Menschen, die an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt werden. 

Als sogenanntes „Gastarbeiterkind“ und Bildungsaufsteigerin of Color ist mir eine intersektionale Antidiskriminierungsarbeit sehr wichtig. Daher biete ich Trainings zu den Themen Klassismus, Rassismus, Empowerment, Care Arbeit, Mehrfachdiskriminierung und diversity-gerechte Sprache an.

Mein*e Lieblings-(...)

Menschen sind alle Storytellers dieser Welt, die mit ihrem Handwerk so vielen von uns eine Stimme geben. Sie erzählen unsere Geschichten, geben uns Sprache und machen uns sichtbar. Sie sind Zeitzeug*innen, Aktivist*innen, Träumer*innen, Heiler*innen, Lehrer*innen, Poet*innen und so vieles mehr. Ich danke euch von Herzen.

Dein Wunsch für die Zukunft?

“Another world is not only possible, she is on her way. On a quiet day, I can hear her breathing.” Arundhati Roy

kollektivly weil…

…wir uns gegenseitig bereichern und ergänzen. Wir kommen (beruflich) aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft und bringen sehr viel unterschiedliche Expertise mit. Dass wir uns privat auch noch gut verstehen, zeigt sich ebenfalls in der Qualität der Zusammenarbeit ‒ für uns und für die Teilnehmenden.